Beratung – Soziotechnische Systemgestaltung


Fragen Sie sich auch, warum die Pflegebranche trotz organischem Marktwachstum und steigender Nachfrage durch Menschen mit Pflegebedarf kaum wächst?
Warum der Verbleib der Pflegekräfte in ihrem angestammten Beruf im Branchenvergleich wesentlich kürzer und der Krankenstand häufig doppelt so hoch ist?
Warum die bisherigen Strategien nicht genügen, um den Mangel an Pflegekräften zu kompensieren?
Und warum wir aufgrund von Personalengpässen Gefahr laufen, die Versorgungskontinuität und die damit verbundenen Standards in der Pflege nicht mehr gewährleisten zu können?

Aktuell fehlen ca. 200.000 Pflegekräfte und bis 2030, so die Prognose, wird der Fehlbedarf auf eine halbe Million Arbeitskräfte anwachsen. (Deutscher Pflegetag 2021)
Die Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege sind geprägt von hohen körperlichen und gleichzeitig psychosozialen Belastungen, knappem Personal, hohem Ausfallrisiko und vielfältigen wie unterschiedlichen Anforderungen für 24 Std. und an 7 Tagen.
Digitale Technologie-Systeme haben das Potential zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dies ist jedoch kein Selbstläufer, wie wissenschaftliche Analysen der soziotechnischen Systemanalyse aus mehreren Jahrzehnten und in zahlreichen Branchen belegen. (Davis 1989, Davis et. al. 1989, Sydow 1989, Knittel 1995, Maucher 2001, Brandl, Latniak u. a. 2019)* Damit digitale Technologie-Systeme zur Entlastung in der Pflege beitragen, bedarf es einer integrierten Gestaltung von sozialen , organisatorischen, Arbeits- und Technik-Systemen. Ohne die Co-Creation der in der Pflege arbeitenden Menschen wird dies nicht gelingen.

In Orientierung an den Leitlinien und Erkenntnissen zur soziotechnischen Systemgestaltung haben wir vier Beratungsmodule definiert, in denen wir in die Gelingensbedingungen von STSG einführen und ein Vorgehensmodell zur Umsetzung in der Pflege vorstellen.

Modul 1: Gestaltung von Strategie und Zielsystemen
# to do the right thing # to do the thing right

Modul 2: Der integrierte soziotechnische Gestaltungsansatz – wie geht das?

Modul 3: Unser Einführungs- und Schulungskonzept – worauf es ankommt

Modul 4: Praktische Umsetzung und Probebetrieb




* Davis F. D. 1989. Perceived usefulness, perceived ease of use, and user acceptance of information technology. MIS Quarterly 13:3, 319-340.
Davis F. D., Bagozzi R. P., Warshaw P. R. 1989. User Acceptance of Computer Technology: A Comparison of Two Theoretical Models. Management 35:8, 982-1003.
Sydow Jörg 1989. Zur Wahrnehmung organisatorischer Gestaltungsspielräume beim Einsatz neuer Bürotechnologien. In Jansen et.al. Hrsg. Beteiligungsorientierte Systementwicklung. Beiträge zu Methoden der Partizipation bei der Entwicklung computergestützter Arbeitssysteme. Opladen 1989, S. 17-36.
Knittel Friedrich 1995. Technikgestützte Kommunikation und Kooperation im Büro. Entwicklungshindernisse – Einsatzstrategien – Gestaltungskonzepte. Gabler 1995.
Maucher Irene 2001. Komplexitätsbewältigung durch Entwicklung und Gestaltung von Organisation. München und Mering 2001.
Brandl, Latniak u. a. 2019. Arbeit in der digitalisierten Welt. Stand der Forschung und Anwendung im BMBF-Förderschwerpunkt (TransWork).